Bill Moody:

Solo Hand

soloh.jpg (23557 Byte) Evan Horn war Jazzpianist und kann nach einen Autounfall, bei dem seine rechte Hand verletzt wurde, nicht mehr Klavier spielen. Er versucht seinen Frust darüber loszuwerden indem er für eine Zeitschrift Kritiken schreibt. Fastzufällig wird er in einen Fall verwickelt: Er soll herausfinden, wer seinen Musikerfreund mit intimen Fotos erpresst. Dabei kommt ihm natürlich zu Gute, dass er selbst Jazzer ist, die Szene kennt und daher weiß, wo er die Leute findet die ihm helfen könnten. Dazu tingeltengelt er zwischen Tonstudio, Konzerten und Backstage-Atmosphäre hin und her. Passend dazu tauchen ab und zu Namen von Jazzmusikern auf oder Titel. 

 

Mir hat es Spaß gemacht in dieser Atmosphäre einen Krimi zu lesen (der Autor ist selbst Jazzschlagzeuger). Einige Stellen sind zum Schmunzeln, besonders gefällt mir die Nebensächlichkeit, dass der Hauptdarsteller keine Country Musik mag...
Das Buch liest sich schnell weg, ist spannend und ging übrigens anders aus als ich dachte.

 

"Wenn Bill Moody schreibt, hört man die Blue Notes von den Wänden hallen." 
(New York Times)

 

Leseprobe:
"Musik wählt man nicht", sage ich, während ich zugucke, wie die Finger des Arztes die Sehnen meines rechten Handgelenks betasten. "Von der Musik wird man gewählt." "Wo haben sie das her?" fragt Dr. Martin. Er drückt stärker zu und blickt auf, als ich zusammenzucke. "Immer noch ein bisschen empfindlich?"
Ich nicke und atme die angehaltene Luft aus. Der Schmerz ist beträchtlich, aber beruhigend, ein gutes Zeichen. Eine anhaltende Erinnerung, dass meine Hand noch da, noch irgendwie lebendig ist, auch wenn sie für das Klavier gestorben ist.