In den Liebesgedichten lassen sich unterschiedliche thematische Schwerpunkte
erkennen. Fried versucht Definitionen von Liebe zu finden und Gefühle mit
Wörtern zu beschreiben. Eindeutige Antworten lassen sich nicht finden, aber es
zeigt sich doch ein Spektrum von Assoziationen unterschiedlicher Weise zum
Begriff Liebe. Auch hier in den Liebesgedichten arbeitet Fried mit dialogischen Strukturen
und dem formulieren von Fragen, die manchmal offen belieben, manchmal Antworten
finden, aber immer zum "Selbstbefragen" einladen.
Viele Gedichte drücken die Sehnsucht nach dem geliebten Menschen aus, das
ungeduldige Warten auf ein Wiedersehen. Und Fried verbalisiert die Zweifel, die
in einer Partnerschaft mit einem Alterunterschied aufkommen.
Als typischen Fried kennzeichnet die Liebesgedichte auch die Akzeptanz des
anderen und das Kämpfen gegen Entfremdung, auch in der Liebe.
Aus dem Nachwort des Gedichtbandes "Liebesgedichte": "Ein Band Liebesgedichte bedarf keiner besonderen Erklärung oder Rechtfertigung, auch wenn - oder gerade weil - neuerdings oft verbreitet wird, es gebe heute keine Liebesgedichte mehr." (Erich Fried)
Was es istEs ist Unsinn Es ist Unglück Es ist lächerlich
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DichDich Sehen Wer nur die Hälfte liebt Dich dich sein lassen Nach der Wärme Dann |
Nur nichtDas Leben Weniger Trauer Und auch nicht soviel Das Leben |